Zu Besuch bei Bêlas Eltern....die auch die von Josefine sind....
Am 10.9.2021 war es soweit. Nach langen Jahren waren wir mal wieder alles zusammen bei Esther in Engelschoff. Die letzte Fahrt war um Feruns 9. Geburtstag in 2017. Damals war der Anlaß zu schauen, ob Bêla etwas für uns wäre. Natürlich haben wir uns gleich in sie verliebt und teilten Esther mit, dass wir auch als erste gefragt werden wollen, wenn sie mal vorhat die Josefine abzugeben. Ferun durfte Probereiten.
In diesem Jahr hatten wir alle die Gelegenheit mal Apanatschi, die Mama und Soberano, den Papa unserer beiden Knutschkugeln zu reiten. Auch dabei war Ferun wieder mutig oder auch zu faul zum Laufen, denn sie schlug mein Angebot, als erste auf Soberano zu reiten nicht aus. Moritz nahm auf Apanatschi Platz. Ich wollte natürlich wissen, was die beiden so für ein Gefühl mit den Pferden hatten und was sie an Bêla oder Josi erinnert. Hier erstmal ein paar Fotos:
Moritz ist auf Apanatschi aufgesessen und los ging unsere kleine Runde durch Engelschoff und Umgebung - eine ganz andere Reitlandschaft als bei uns in MeckPom. Deshalb und damit Apanatschi mal ihre Töchter wiedersehen kann kam auch die Idee auf, dass Esther mit den beiden in diesem Herbst mal einen Besuch bei uns macht und wir mit 6 Pferden ausreiten könnten.... Mal schauen, ob´s klappt. Esther hat hier gleich den Soberano am "Rockzipfel". Man merkte während des ganzen Ausrittes, dass er sehr auf Esther geprägt ist. Letztendlich hat sie ihm das Leben gerettet, als sie ihn vor etwa 15 Jahren zu sich nahm. Unreitbar, unhändelbar, zum Schlachten verdammt, wenn nicht jemand mit ihm die Kurve kriegt. Diesen Job haben dann Apanatschi und Esther gemeinsam übernommen und er ist gelungen. Sonst hätte Ferun nicht auf Soberano reiten dürfen :-)
Soberanos Hängelippe hat sich an Bêla vererbt - dass konnten wir deutlich sehen. Auch die Ohrenstellung von Bêla trägt er zur Schau...Ferun meint ja, Bêlas Ohren hätten eher Ähnlichkeit mit denen von Helga und Frisko, den beiden Grautieren auf dem Hof....
Der kleine Ausritt führte uns an Feldern und Wiesen vorbei, immer an Gräben entlang und in aller Regel schnurgerade. Die Pferde liefen einen sehr munteren Schritt. Sie haben sich wohl über die Abwechslung gefreut. Zum Ausreiten kommt Esther eher selten. Sie und ihr Partner Elmar sind gefragte Huftherapeuten für insbesondere sogenannte Rehepferde. Sie haben den Dreh einfach raus und können sich vor Arbeit nicht retten. Was fällt dann hintenrunter? Natürlich die Freizeit, die man sich mit den eigenen Pferden versüßen könnten. Für uns war das ein großes Glück, denn so kam es zum Umzug von Bêla und Josi ins schöne MeckPom. Man sieht, Apanatschi wird mit einem Bosal geritten und Soberano am Seilhalfter.
Unterwegs kam es dann auch zum Pferdetausch. Auf meine Frage, wer Absitzen und mit mir Tauschen möchte, kam erstmal keine Antwort. Zuviel Spaß machte das Reiten auf den beiden fremden Pferden. Das kommt bei uns seltenst vor, praktisch fast nie, dass wir fremde Tiere besteigen. Moritz war dann allerdings ganz Kavalier und ließ mich auf sein Reittier steigen. Der Körperbau von Apanatschi erinnert sehr an Bêlas, der Schritt eher an Josefine, Sie schreitet weit ausgreifend voran. Lustigerweise waren wir alle so gar nicht aufs Reiten aus und dementsprechend vorbereitet und haben keine Reithelme von zuhause mitgebracht. So mußten die Fahrradhelme herhalten, die es auf dem Hof gab.
Nach einer Weile des Reitens fragte ich Ferun, ob sie mal tauschen möchte. Zu meinem Glück bejahte sie die Anfrage und so konnte auch ich ein Stückchen auf dem Cartujano Soberano reiten. Von oben kam er mir "länger" vor als von unten. Neben ihm stehend fragte ich mich, wie überhaupt ein Sattel auf diesen kurzen Rücken paßt. So ein kompaktes, wendiges Pferd! Aus der Reiterperspektive war dann reichlich Pferd vor mir und ein kurzer, knackiger Abschnitt hinter dem Sattel. Ähnlich Bêla, aber zierlicher.
Am Sonnabendnachmittag ließen wir es uns nicht nehmen, auch um einen Ausflug mit den Eseln zu ersuchen. Zusammen mit dem ortskundigen Samuel, Esthers Sohn, ging es auf die Koppel, um die Esel zu holen. Ferun marschierte dann mit Helga, ich übernahm Frisko. Keine Ahnung, wie man mit Eseln umgeht?! Esther gab letzte Tips für die Straße. Ganz wichtig: selbstsicher gehen, keinerlei Unsicherheit die den Frisko veranlassen könnte, mitten auf der Straße zu parken. Langsam und gemächlich ging es auch hier über Straßen, Wiesen und Wege für ein Stündchen durchs Gelände. Es ging ganz gut, Frisko wollte immer mal stehenbleiben und sich umsehen, auch Fressen. Ich ließ ihn mal besser gewähren, an Eseln sollte man lieber nicht herumziehen, dachte ich mir. Er machte gut mit und ließ sich sogar zum Traben und Galoppieren animieren. Esther quittierte erfreut, das Frisko immer wieder futtern wollte: das macht er nur, wenn er sich gut und nicht gestreßt fühlt. Na wenn das kein großes Lob ist?? Helga, das Mädchen machte alles vorbildlich mit. Mädchen halt :-)
Auf meine Idee, nun müßten wir nur noch die 3 Hofkatzen spazieren führen, an kleinen Katzengeschirren meinte der Rest der Familie nur: und dann die Hühner....mit Hühnergeschirrchen oder unter dem Arm geklemmt....
Sonntag, nach einem ausgiebigem Frühstück und Erinnerungsfoto, ging es wieder nach hause zurück. Nicht ohne vorher aufregende Stunden zu durchleben. 7 Uhr 10 klingelte mich mein Telefon aus dem Schlaf: Lukas, mein Sohn und Hüter unserer Pferde daheim rief an um mitzuteilen, dass Odina liegt... Natürlich. Ausgerechnet jetzt muss sie sich hinlegen und meine Pferdehüter stressen, die nun zum ersten Mal im Leben und ganz allein dafür sorgen mußten, Odina zu wenden und über ihr Befinden zu wachen. Das hat sie ziemlich gestreßt und auch ich hatte nicht mehr das Gefühl von entspanntem Kurzurlaub. Zum Glück gab es gegen 10 und damit kurz vor dem Frühstück Entwarnung: Odina hat sich erhoben - Ende gut, alles gut.